Höhere Wasser und Abwassergebühren?

In der Verbandsversammlung des Wasserverbandes „Südharz“ wurde der Neubau des Verwaltungsgebäudes beschlossen. Die Kosten für den Neubau werden auf die Nutzer – also auf uns – umgelegt. Das sollen
voraussichtlich:

  • für Trinkwasser 6 Cent je m³,
  • für Schmutzwasser 8 Cent je m³ und
  • für Niederschlagswasser 3 Cent je m² sein.

Die angekündigten Gebühren sind noch geschätzt. Die Höhe wird erst feststehen, wenn die Kosten für den Verwaltungsneubau endgültig sind. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung, Auftrags-vergabe und Ausführung müssen noch erfolgen. Das bedeutet, die Gebührenerhöhung kann höher und auch geringer (was unwahrscheinlich ist) werden. Muss das sein? Ist der Verwaltungsneubau erforderlich? Ist die Größe bei der jetzigen Entwicklung in allen Bürobereichen notwendig? Bei der Planung muss berücksichtigt werden, das evtl. weniger Büroraum benötigt wird (Homeoffice auf Dauer, Bildschirmarbeit
und die Speicherung von Vorgängen in digitaler Form, die Archive überflüssig machen). Firmen und Verwaltungen benötigen die bisherige Bürofläche aus den gleichen Gründen nicht mehr und können
sie preiswerter als zur Zeit noch verpachten oder veräußern. Die Probleme des Wasserverbandes müssen gelöst werden. Darin sind sich die meisten Betroffenen einig. Bestehen sie aber vordringlich in
dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes? Sind nicht andere Probleme noch wichtiger? In einzelnen Orten wird immer noch Schmutzwasser in öffentliche Gewässer geleitet. Ausnahmegenehmigungen sind befristet und können nicht unbegrenzt verlängert werden. So wird Mischwasser vor Ort gesammelt und zum Klärwerk gefahren. Bei Starkregen bleibt aber zur Lösung nur, dass das überschüssige Wasser/Abwasser ungeklärt in das öffentliche Gewässer geleitet wird (Beispiel Edersleben). Nicht alle haben Fernwasser. Das stark belastete Trinkwasser muss weiter genutzt werden. Die Lösung für Roßla ist in Planung. In einer Verbandsversammlung wurden Lösungen für 1.Roßla und 2. für Edersleben zugesagt. Zu Edersleben ist eine Lösung nicht in Sicht. Alle Beispiele können noch ergänzt werden. Einige Maßnahmen sind in Planung und andere werden aufgegriffen. Ursache der Probleme sind Fehler in der Vergangenheit (Mischwasser, ein-Kanal-System, um Kosten zu sparen) und geänderte gesetzliche Vorgaben.
Alle oder auch nur einige Probleme zu lösen bedeutet, dass uns hohe Ausgaben erwarten. Die werden nur zum Teil durch Hilfe des Landes oder des Bundes ausgeglichen. Da entstehen noch höhere Umlagen für uns alle. Es müssen jetzt die anderen Aufgaben, Schmutzwasserentsorgung und Fernwasser für alle, vorrangig auf den Weg gebracht werden und nicht ein neues Verwaltungsgebäude.
Dafür setzen wir uns ein.

Update 14.04.2021
Heute hat die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) auch über das Thema berichtet.

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